Liegt es an fehlenden finanziellen Mitteln, am Personalmangel oder am ökologischen Desinteresse, dass die großzügig angelegten Beete auch genannt Baumscheiben völlig brach liegen oder Unkraut und Müll die Flächen überwuchern?
Sollte allerdings unsere Vision von einem blühenden Paradies im Reichenberger Kiez Realität werden, laufen wir Gefahr, dass wir uns zu einem Hotspot in Reiseführern entwickeln, die Latte-Macciato-Gesellschaft das einheimische Gewerbe verdrängt, alte Mietbestände zu Ferienwohnungen mutieren und wir uns langfristig unsere Mieten nicht mehr leisten können?
Das ist der Spagat, in dem wir uns bewegen und beschränken uns bewust ausschliesslich auf unser unmittelbares Umfeld.
Die kleine unentdeckte Oase.
Kommen wir am Ende zu dem Schluß, dass wir dem Grünflächenamt dankbar sein müssen für seine Unterstützung der Wertet-Euren-Kiez-ab-Bewegung?
Die Veränderungen im Kiez sind dramatisch und wir beobachten sie mit Sorge.
Aggressive Reaktionen auf unser Engagement können wir sogar nachvollziehen, denn die Angst dahinter ist keineswegs absurd.
Gleichzeitig freuen sich die Menschen, die hier leben…und nur um die geht es uns…so sehr über die schönen Blumen, dass wir mehr Lob als Kritik ernten.
Bleibt uns nur das entstandene Netzwerk zu nutzen, um gemeinsam für einen lebenswerten, bezahlbaren sozial und kulturell gut gemischten Kiez zu kämpfen.
Denn auch wir wollen hier bleiben!
Danke Grünflächenamt, wer hätte gedacht, dass wir die Brachen eines Tages zu würdigen wissen.